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Interview mit Sarah Farrherr


Sarah Farrherr über Delphine, das Chemielabor und viel Magie.


Ich möchte zunächst einmal alles über dein Maskottchen wissen!


Ich hatte mit meinem Freund eine Dokumentation über Neuseeland geguckt und darin kamen u.a. auch Schwarzdelphine vor. Ich habe die Tiere von Anfang an toll gefunden und deshalb ist mein Maskottchen ein Schwarzdelphin.


Wie sehen Schwarzdelphine denn aus?


Die haben einen schwarzen Rücken, sind am Bauch weiß und haben an der Seite eine Art Blitz am Körper. Das sieht wirklich cool aus! Na jedenfalls habe ich die Delphine gesehen und habe dann im Internet gleich recherchiert, ob es davon auch Kuscheltiere gibt, habe aber nichts gefunden. Ein paar Monate später hatte ich Geburtstag und mein Freund hat mir dann tatsächlich ein Schwarzdelphin-Kuscheltier geschenkt. Mit der Bemerkung, dass es ihn lediglich einen Klick gekostet hatte, während ich das ganze Internet ohne Erfolg durchforstet habe. Aber Computer sind für mich eh ein Buch mit 7 Siegeln!


Wie heißt denn der Delphin?


Fips!

Hast du schon einmal einen Delphin am Bauch gestreichelt? Die sind so weich!


Nein, noch nicht, aber wann hattest du denn die Gelegenheit dazu?


Das war in Nürnberg zu meinem 18. Geburtstag. Ich wusste nicht was kommt, weil es eine Überraschung werden sollte. Dort im Tierpark gibt es Delphine und man kann dort eine Tour mitmachen. Jeder durfte einmal einen Delphin streicheln und ich als einzige sogar am Bauch.


Das ist ein richtig tolles Erlebnis! Woher kommt deine Leidenschaft für Delphine?


Das weiß ich nicht genau, aber ich liebe einfach auch das Meer mit seiner dunkelblauen Farbe, dem salzigen Geruch und dem Glitzern, wenn die Sonne strahlt. Ich denke, dass das Symbol des Meeres auch gut zu mir passt, denn man sagt ja, dass stille Wasser tief sind. Das Meer birgt so viele Geheimnisse in sich, da es so groß und noch so unerforscht ist. Wenn man darin schwimmt, dann kann man alles um sich herum vergessen und genießt nur den Moment. Diese Weite ist unbeschreiblich. Das Meer trägt einen und du fühlst dich frei. Man fühlt sich so winzig, doch gleichzeitig ist man nie allein. Das ist irgendwie magisch!


Magisch und sehr berührend!

Bevor du nun zur Company und damit auch zu Fips dem Schwarzdelphin gekommen bist, hast du auch an Meisterschaften teilgenommen und darüber Nicole kennengelernt, oder?


Ganz genau. Das erste Mal auf einem Feis war ich 2006 zu den Deutschen Meisterschaften. Da war ich neun Jahre alt. 2007 dann das zweite Mal. Danach habe ich noch einmal 2008 bei den Deutschen Meisterschaften teilgenommen und habe den dritten Platz belegt. Was toll war, weil der Pokal am schönsten ausgesehen hat! In dem gleichen Jahr habe ich bei dem Berlin/ Potsdam Feis auch Nicole kennengelernt.

Allerdings es hat noch etwas gedauert, bis ich mich getraut habe, zu Nicole zu gehen.


Wann bist du zu Nicole gegangen und warum hast du dich so lange nicht getraut?


Im Juni 2014 habe ich mit Timo zusammen bei einem Sommerworkshop bei Nicole und Gyula teilgenommen. Das hat mir sehr gut gefallen. Nur bin ich sehr schüchtern, und als ich gesehen habe wie gut alle sind, die bei Nicole trainieren, bekam ich einige Selbstzweifel. Ich war zuerst etwas ängstlich, bis Gyula mir dann zeigte, was alles in mir steckt! Den Set-Tanz, den Gyula uns beigebracht hatte, kann ich bis heute.


Ein Glück, dass du jetzt hier bist!


Ich muss manchmal zu meinem Glück gezwungen werden. Wenn mein Papa mich damals nicht zum Irish Dance angemeldet hätte, nachdem wir zusammen Riverdance im Fernsehen gesehen hatten, hätte ich vielleicht nicht angefangen zu tanzen, obwohl ich von der ersten Minute an begeistert war und gleich meinte: Das will ich lernen!

Wenn auch Nicole mich im Oktober 2014 nicht gefragt hätte, ob ich für einen Auftritt mit Timo und Micha zusammen tanzen mag, dann hätte ich mich vielleicht nie getraut, zur Tap Connection zu gehen.

Ostern 2015 stand ich dann schon mit Cornamusa zusammen auf der Bühne. Das ging alles unglaublich schnell.


Wie war denn deine erste Cornamusa Show?


Bei meiner ersten Cornamusa Show war ich beim Ankommen zuerst beeindruckt von diesen riesigen Koffern und dem Aufgebot an Menschen und der Technik. Ich kannte vorher auch niemanden persönlich, bis auf Timo. Doch alle kamen an und umarmten mich -ich fühlte mich sofort aufgenommen. Timo war anfänglich aber trotzdem mein erster Halt. Ich kenne ihn schon so lange und er schafft es irgendwie immer einen zu beruhigen und aufzubauen. Timo war aber auch irgendwann verschwunden und ich wusste nicht wohin mit mir. Doch als die Show abends dann endlich anfing, hatte ich so viel Spaß, dass ich die ganze Zeit und auch über den Auftritt hinaus gelacht habe. Alle dachten, dass mit mir irgendetwas Merkwürdiges vorgeht, aber ich war einfach nur glücklich! Ich konnte nicht aufhören. Das war auch das erste Mal, dass ich mich auf einer Bühne wohlfühlte.


Was ist für dich heute das Schönste am Touren?


Dass man zusammen irgendwo im Bus hinfährt. Ich möchte auch immer gar nicht einschlafen, wenn ich hinten im Tourbus mitfahre, weil ich keine Sekunde verpassen möchte.

Ansonsten mag ich es natürlich, wenn der letzte Tanz getanzt, die Show vorbei ist und das ganze Publikum steht vor Begeisterung auf. Es fühlt sich auch immer ganz unwirklich an, wenn ich am Morgen noch im Labor stehe und weiß, dass ich am Abend vor 300 Leuten auftreten werde. Das ist, als wenn man in eine ganz andere Welt eintaucht.


Was genießt du beim Tanzen am meisten?


Beim Tanzen bin ich irgendwie glücklich. Es ist ein besonderes Gefühl, wenn man beim Jump fliegt und dabei eine Sekunde in der Luft stehen bleibt. Die Welt hört auf sich zu bewegen und du genießt nur den Moment.


Du arbeitest nicht nur als Tänzerin, sondern auch als Chemielaborantin. Warum hast du dich für diesen Beruf entschieden und was macht dir am meisten Spaß daran?


Ich liebe den Gedanken daran im Labor zu stehen und mit Chemikalien zu arbeiten.

Überhaupt einen Kittel anzuhaben. Darin fühlt man sich ein bisschen wie ein geheimer Superheld mit einem Cape.


Ist schon einmal etwas Gefährliches passiert?


Ich achte wirklich immer genau auf die Vorschriften, auf den PH-Wert, die Temperatur, eben alles, auf was es zu achten gilt. Doch das eine Mal sollte während meiner Ausbildung eigentlich ein schönes glänzendes Pulver entstehen.


Das klingt auch nach Magie!


Na ja, ich bekam einen festen gelben Klops. Der sah eher weniger nach glitzernder Magie aus.

Gefährlich war der Klops aber nicht.


Was würdest du heute deinem 6-jährigen Ich raten?


Fange mit dem Tanzen an, du wirst es nie bereuen, traue dich deine Meinung zu sagen, lass dich von Wolken nicht einhüllen, sondern sehe immer das Licht am Ende des Tunnels! Es gibt immer ein Happy End!


Was wünscht du dir für die nächsten 10 Jahre?


Kleine bodenständige Dinge, die mir Sicherheit geben. Gesundheit, eine Familie, einen festen Job. Ich will immer noch tanzen, viele neue Schritte und Choreografien lernen und wieder mal an einer Meisterschaft teilnehmen.


Jetzt ist es Zeit für die Blitzfr...


Soft!!!


Lebensmotto? Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht.

Was tanzt du am liebsten? Reel!

Die Frage brauche ich eigentlich nicht zu stellen: Bauch-oder Kopfmensch? Kopf!

Wo fühlst du dich am wohlsten? Auf Kreta in einem kleinen Örtchen namens Georgioupolis oder alternativ am Ende der Welt in einem Ort in England bei Land's End. Hauptsache am Meer, wo man Sonnenuntergänge an der Küste sehen kann.

Wovor hast du Angst? (lacht) vor dem Leben. Vielleicht auch vor der Angst selbst und davor jemanden zu enttäuschen, die Kontrolle zu verlieren oder Veränderungen.

Chips oder Schokolade? Zartbitterschokolade.

Schneemann oder Schneeengel? Ich liebe Engel, aber ich nehme trotzdem den Schneemann.

Weihnachtsmann oder Christkind? Weihnachtsmann, definitiv!

Realist, Optimist oder Pessimist? Ein pessimistischer Realist, der aber trotzdem probiert positiv zu denken.

Was ist das Schönste an einem Menschen? Das Menschen etwas bewegen können und jeder seine eigene Geschichte erlebt, von der er berichten kann.

Milch oder Cornflakes zuerst in die Schüssel? Definitiv, ganz eindeutig die Milch.

Wirklich??? Ich dachte diese Menschen wären ein Mythos!

Ketchup über die Pommes oder daneben? Ich bin eher der Majo-Esser, aber die kommt neben die Pommes.


Die letzten Fragen:

Wenn deine Kindheit einen Geruch hätte, nach was würde sie riechen?


Es wäre irgendwas aus einer Zauberwelt. Es würde nach etwas Magischem riechen!


Ich habe die Frage eigentlich immer am Anfang gestellt: Was ist heute in deiner Tanztasche, außer den Schuhen und Trainingskleidung?


Also ich habe immer Taschentücher, Gaffa, Pflaster, zusätzliche Plastik-BH-Träger…


Soll ich das auch mit aufschreiben?


Das darfst du entscheiden.

Dann noch einen Bonbon und Sicherheitsnadeln!

So viel Interessantes wie bei den anderen ist da gar nicht drin, wobei ich mal ein altes Sockenpaar gefunden habe.


Schön ist auch, wenn man nur eine alte Socke in seiner Tanztasche findet und nicht weiß, wo die andere sein könnte.


Ja, das ist auch gut!


Willst du mir jetzt Schwarzdelphine zeigen?


Ja, du musst die unbedingt sehen!

(Holt ihr Handy hervor und googelt nach Schwarzdelphinen. Ein schönes Happy End.)

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